Das war sicher für den einen oder anderen, wahrscheinlich für alle eine verwirrende Angelegenheit, als ich Ihnen die neuesten Zahlen des Statistischen Bundesamtes zur konjunkturellen Lage der deutschen Volkswirtschaft präsentiert habe. In meinem Blog-Beitrag dazu (vgl. Vor der Prognose ist die Lage. Ein Blick auf die aktuelle konjunkturelle Lage in Deutschland) habe ich in den Abbildungen die Veränderung des BIP gegenüber dem Vorjahresquartal in Prozent dargestellt. Die finden Sie auch in der Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes. Aber dort kommt die erst an zweiter Stelle, vorher werden die Veränderungen des BIP gegenüber dem Vorquartal in Prozent angeführt.
Stefan Sell
Vor der Prognose ist die Lage. Ein Blick auf die aktuelle konjunkturelle Lage in Deutschland
Wir haben schon intensiv über wichtige konjunkturelle Frühindikatoren gesprochen, mit deren Hilfe dann diese Konjunkturprognosen erstellt werden. Aber die beziehen sich auf die kommenden Monate und Jahre und sie müssen ausgehen von der tatsächlichen Lage (und Entwicklung in der Vergangenheit). Das Statistische Bundesamt veröffentlicht regelmäßig solche Beurteilungen der aktuellen Lage und da taucht es dann wieder auf, das Bruttoinlandsprodukt (BIP) und einzelne Komponenten des BIP wie der private Konsum oder die Investitionen oder der Beitrag des Außenhandels.
Die neueste Veröffentlichung des Statistischen Bundesamtes datiert auf den 25. November 2025 und ist so überschrieben: Bruttoinlandsprodukt: Ausführliche Ergebnisse zur Wirtschaftsleistung im 3. Quartal 2025. Wirtschaftsleistung unverändert im Vergleich zum Vorquartal. Das schauen wir uns mal etwas genauer an.
Warum das Statistische Bundesamt das Wirtschaftswachstum, besser: die Schrumpfung des BIP für die Jahre 2023 und 2024 nachträglich nach unten korrigieren musste
Im Februar 2025 hat das Statistische Bundesamt die Publikation „Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen. Wichtige Zusammenhänge im Überblick 2024“ veröffentlicht. Ich habe Ihnen das im Materialordner eingestellt. Und wenn Sie da rein geschaut haben, dann finden Sie auf der Seite 10 diese Abbildung mit den Zahlen zum langfristigen Wirtschaftswachstum in Deutschland.

Der Blick (nicht nur) zurück: Uber, die Taxis und die Welt der „Sharing Economy“
Wir hatten bei der Beschäftigung mit den Themenfeldern Marktformen und Plattformunternehmen zwei Unternehmen behandelt, die Ihnen allen bekannt sein dürften. Zum einen der Aufstieg des Unternehmens Flixbus zu einem Monopolisten auf dem noch relativ jungen Markt für Fernbusreisen1, zum anderen hatte ich Uber2 angesprochen als Beispiel für ein Plattformunternehmen im Bereich der Personenbeförderung, nicht auf Fernbusreisen, sondern in unmittelbarer Konkurrenz zu dem, was die Taxis (eigentlich) machen (sollen und nur dürfen). Wie gesagt: eigentlich.
Was haben die Bibel und auch der Koran mit der Volkswirtschaftslehre zu tun?
Ich hatte in der Vorlesung kurz darauf hingewiesen, dass man die Bibel bzw. Teile davon durchaus als ein volkswirtschaftliches Lehrbuch lesen und interpretieren kann. Natürlich in der diesem Sammelband entsprechenden ganz eigenen Sprache, aber es kommt ja auf die Inhalte an.
Beispielsweise findet man im Alten Testament durchaus eine Vorstellung von dem, was wir als Konjunkturzyklus besprochen haben, also vereinfacht gesagt das Auf und Ab der wirtschaftlichen Entwicklung. In der Bibel wird von den „sieben fetten und den sieben mageren Jahren“ gesprochen. Das müssen wir uns einmal genauer anschauen. Zugleich ist das wirklich ein ökonomisches Lehrstück, was ich Ihnen hier berichten kann.
Das außergewöhnlich hohe Wirtschaftswachstum in Rheinland-Pfalz im zweiten Jahr der Corona-Pandemie. Wer war das?
Im Jahr 2021 gab es nach dem massiven Einbruch der am Bruttoinlandsprodukt (BIP) gemessenen volkswirtschaftlichen Wertschöpfung im ersten Pandemie-Jahr wieder ein positives Wirtschaftswachstum – über alle Bundesländer hinweg waren das +2,9 Prozent. Wenn man sich die Tabelle mit den Wachstumsraten der einzelnen Bundesländer anschaut, dann fällt das schönste Bundesland aus der Reihe, denn für das Land der Reben und Rüben, also Rheinland-Pfalz, wurden satte +9,6 Prozent Wirtschaftswachstum ausgewiesen.
Wettbewerbsrecht und Wettbewerbspolitik in Zeiten der Plattformökonomie und der Digitalwirtschaft
Auch das Wettbewerbsrecht und die Wettbewerbspolitik muss reagieren auf die Veränderungen in der modernen Welt der Wirtschaft. Eine besondere Herausforderung sind die Entwicklungen in der Digitalwirtschaft und dem, was wir als Plattformökonomie besprochen haben. Denken Sie hier nur an das Beispiel Amazon und den Marktanteilen.
Auf der europäischen Ebene hat man mit zwei wichtigen Regelwerken darauf zu reagieren versucht – dem DMA und dem DSA. Wie werden diese Kürzel gleich entschlüsseln.
Amazon und seine marktbeherrschende Stellung. Das muss nicht so bleiben. Hat ein potenzieller „Amazon-Killer“ bereits seinen Fuß auf dem Spielfeld?
Sie sind bei der Auseinandersetzung mit den Tiefen und Untiefen der Digitalwirtschaft mit Amazon konfrontiert worden. Dabei haben sich auch gelernt, dass das Bundeskartellamt von einer „überragenden marktübergreifenden Bedeutung“ des Unternehmens spricht (vgl. dazu: Für Amazon gelten verschärfte Regeln – Bundeskartellamt stellt überragende marktübergreifende Bedeutung fest (§ 19a GWB) vom 06.07.2022). Diese Einordnung von Amazon beruht auf der Beobachtung und Analyse des Unternehmens im Rahmen der Anwendung des § 19a GWB (Missbräuchliches Verhalten von Unternehmen mit überragender marktübergreifender Bedeutung für den Wettbewerb), eine Regelung, die seit 2021 gezielt große Digitalkonzerne betrifft.
Funktionierende Märkte durch Behörden? Teil 2: Das wirtschaftspolitisch so bedeutsame Bundeskartellamt
Das Bundeskartellamt hat seinen Dienstsitz in Bonn und ist von zentraler wirtschaftspolitischer Bedeutung. Sucht man nach Beschreibungen der Aufgaben und des Stellenwerts dieser Behörde, dann wird nicht gespart mit wichtig daherkommenden Umschreibungen:
Das Bundeskartellamt hat die Hauptaufgabe, den Wettbewerb in Deutschland zu schützen, indem es illegale Absprachen (Kartelle) verfolgt, Unternehmenszusammenschlüsse (Fusionen) kontrolliert, den Missbrauch marktbeherrschender Stellungen unterbindet und Sektoruntersuchungen durchführt. Seine Bedeutung liegt darin, faire Wettbewerbsbedingungen zu sichern, die für eine funktionierende soziale Marktwirtschaft unerlässlich sind, und somit Verbraucherpreise zu schützen und Innovationen zu fördern.
Funktionierende Märkte durch Behörden? Teil 1: Die Bundesnetzagentur, die sich auch um die Post kümmern muss
Bei der Behandlung der „natürlichen Monopole“1 haben Sie gelernt, dass gerade die leitungsgebundene Infrastruktur sich in dieser spezifischen Marktform bewegt. Am Beispiel der Schieneninfrastruktur bei den Eisenbahnen kann man sofort erkennen, dass es nun wirklich keinen Sinn macht, dass es ökonomisch gesehen sogar kontraproduktiv wäre, wenn miteinander konkurrierende Anbieter iihre eigenen Schienentrassen nebeneinander bauen würde, unabhängig davon, dass das auch praktisch unmöglich wäre. was aber nicht bedeutet, dass die vor- und nachgelagerten Märkte auch in einem Monopol sein müssen, ganz im Gegenteil, hier kann man sich sehr gut eine wettbewerbliche Ausgestaltung vorstellen und eine solche auch ansteuern.