Was haben die Bibel und auch der Koran mit der Volkswirtschaftslehre zu tun?

Ich hatte in der Vorlesung kurz darauf hingewiesen, dass man die Bibel bzw. Teile davon durchaus als ein volkswirtschaftliches Lehrbuch lesen und interpretieren kann. Natürlich in der diesem Sammelband entsprechenden ganz eigenen Sprache, aber es kommt ja auf die Inhalte an.

Beispielsweise findet man im Alten Testament durchaus eine Vorstellung von dem, was wir als Konjunkturzyklus besprochen haben, also vereinfacht gesagt das Auf und Ab der wirtschaftlichen Entwicklung. In der Bibel wird von den „sieben fetten und den sieben mageren Jahren“ gesprochen. Das müssen wir uns einmal genauer anschauen. Zugleich ist das wirklich ein ökonomisches Lehrstück, was ich Ihnen hier berichten kann.

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Der Big-Mac-Index: Was ein (angeblich) homogener Fleischklumpen mit der Kaufkraft und den Wechselkursen von Währungen zu tun haben soll

Sie erinnern sich: Bei der Behandlung des so bedeutsamen Themas Bruttoinlandsprodukt (BIP) wurde hinsichtlich der in der VWL überaus wichtigen internationalen Vergleiche darauf hingewiesen, dass man aufpassen muss, wenn die BIP-Werte unterschiedlicher Werte in einer Währung ausgewiesen werden, üblicherweise ist das der US-Dollar. Auf der einen Seite ist das notwendig, um die in ganz unterschiedlichen Währungen ausgewiesenen BIP-Werte vergleichen zu können, auf der anderen Seite muss man berücksichtigen, dass dabei normalerweise die jeweiligen Währungen zum aktuellen oder in dem betrachteten Jahr durchschnittlich gegebenen Wechselkurs zum US-Dollar umgerechnet werden. Das aber kann problematische Folgen haben.

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Mit unterschiedlichen Brillen: Die Arbeitsmärkte aus mikroökonomischer und aus makroökonomischer Sicht

Erinnern Sie sich noch an den normalen Verlauf der Angebots- und Nachfragekurve? Ein Modell, das in keinem volkswirtschaftlichen Lehrbuch fehlen darf. Und dabei habe ich Ihnen auch von den Besonderheiten des Arbeitsmarktes berichtet. Zum einen, was hier Angebot und Nachfrage betrifft, denn das Arbeitsangebot beschreibt nicht die Unternehmensseite, sondern die (potenziellen und tatsächlichen) Arbeitskräfte, die ihre Arbeit anbieten und verkaufen (müssen). Und auch der „untypische“ Verlauf der Arbeitsangebotskurve wurde behandelt.

Das alles basiert erst einmal auf einer mikroökonomischen Sicht auf den Arbeitsmarkt.

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Die eine große bedeutsame Zahl – das Bruttoinlandsprodukt (BIP). Und was da nicht enthalten ist

Die Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung (VGR) mit der zentralen Kennzahl Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist von fundamentaler Bedeutung für das Wirtschaftsleben – an der Veränderung des BIP wird nicht nur allgemein das Wirtschaftswachstum festgemacht, sondern auch die konjunkturelle Entwicklung. Und gerade in der Politik ist die Fokussierung auf das BIP und seine Veränderung von großer Bedeutung.

Zu der besonderen Bedeutung des BIP in Politik und Wirtschaft vgl. auch diesen Artikel: Regieren nach Zahlen. Dort wird über die Arbeit des Politikwissenschaftlers Philipp Lepenies berichtet, der die Rolle, die statistische Indikatoren in der modernen Politik spielen, untersucht hat. „Indikatoren wird heutzutage eine einmalige und wichtige instrumentelle Rolle zugeschrieben“, so Lepenies, der das Forschungszentrum für Umweltpolitik der Freien Universität Berlin leitet. „Der renommierte amerikanische Ökonom Joseph Stiglitz hat das folgendermaßen ausgedrückt: Was wir messen, bestimmt unser Verhalten. Und wenn wir falsch messen, handeln wir falsch.“ Seit einigen Jahren schon gibt es in mehreren OECD-Staaten Bemühungen, Regierungen durch die Etablierung sogenannter alternativer Wohlfahrtsindikatoren dazu zu bewegen, sich weniger um Wirtschaftswachstum und stärker um die Erhöhung der Lebensqualität und der Zufriedenheit der Bürger zu kümmern.

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Überall diese Kartelle. Sogar bei Schultaschen. Und bei „Brückendehnfugen“ haben sich zwei Anbieter die Torte geteilt. Und Pablo Escobar ist zwar tot, nicht aber die Drogen-Kartelle

Es ist wirklich kaum zu glauben, wie viele Kartelle in der Vergangenheit aufgedeckt worden sind (und wie viele noch im Schattenreich vor sich hin wirken). Schauen wir mal in die Berichterstattung – und beginnen mit einem „Pharma-Kartell“:

»Die Europäische Kommission hat gegen fünf Pharmaunternehmen Geldbußen in Millionenhöhe verhängt. Gegenstand ist die Beteiligung an einem Kartell für einen wichtigen pharmazeutischen Wirkstoff«, so dieser Beitrag: Pharma-Kartell: EU verhängt Geldbußen gegen Boehringer und Co.. Um was genau geht es hier? »Es ist das erste Mal, dass die Kommission im Arzneimittelsektor Geldbußen wegen eines Kartells verhängt. Konkret geht es um den Wirkstoff N-Butylscopolaminiumbromid (Butylscopolamin), einen Ausgangsstoff zur Herstellung des Arzneimittels Buscopan und entsprechender Generika, die gegen Bauchkrämpfe eingesetzt werden.«

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Amazon und seine höchstrichterlich bestätigte marktbeherrschende Stellung – die vielleicht nicht von Dauer ist: „Temu ist ein potenzieller Amazon-Killer“

Amazon ist ein ganz großer Player in der Plattformökonomie. Im Jahr 2022 hatte der Eigenhandel von Amazon einen Marktanteil von 17 Prozent. Aber das war nicht alles, denn der Marktanteil am Online-Handel insgesamt muss noch aufgestockt werden um weitere 39 Prozent, der über den Amazon Marketplace erwirtschaftet wurde. Insgesamt kommen wir also auf einen Marktanteil von 56 Prozent. Der übrige Onlinehandel und andere Marktplätze (wie beispielsweise eBay, Zalando, Otto und moebel.de) kamen im Jahr 2022 auf einen Anteil von 44 Prozent.

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Da rollt der ganz große Dollar. Bei Facebook und Co. sprudeln die Gewinne. Aber auch da oben gibt es Konkurrenz. Um diese KI

Ich hatte Ihnen das für die Digitalökonomie so wichtige Metcalfe’sche Gesetz erläutert, mit dessen Hilfe man die Monoplisierungstendenzen in der Digital- und Plattformökonomie besser verstehen und einordnen kann.

Dabei tauchte auch Facebook als ein Beispiel auf. Dieses Unternehmen – genauer gesagt der Meta-Konzern, zu dem Facebook gehört – taucht in der aktuellen Berichterstattung der Wirtschaftspresse auf, neben anderen Ihnen bekannten Firmen.

Bereits Anfang Februar 2024 wurde berichtet: »Milliardengewinne in der Techbranche: Vor allem Meta und Amazon glänzen mit ihren Jahreszahlen.« Und dann muss man sich erst einmal die Augen reiben, wenn man in dem Artikel Amazon und Meta mit Milliardengewinnen solche Zahlen serviert bekommt: »Bei den großen Techkonzernen haben sich die Gewinne teilweise mehr als verdreißigfacht. Meta und Amazon haben im Schlussquartal vergangenen Jahres jeweils mehr als zehn Milliarden Dollar Gewinn eingefahren.« Im Schlussquartal 2023 steht da – also in drei Monaten, nicht in einem Jahr.

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Aus den Untiefen der Digitalökonomie. Und was versteht man eigentlich unter einer „Plattformökonomie“?

Wir haben bereits viel gesprochen über Monopole, über Marktmacht und den Missbrauch von Marktmacht bis hin zu den Besonderheiten, die wir in der Digitalökonomie beobachten müssen. In diesem Beitrag möchte ich Ihnen an einem Beispiel zeigen, wie das, was wir bereits behandelt haben, aufgegriffen wird und dessen Schlussfolgerungen weit über ökonomische Auswirkungen im engeren Sinne hinausreichen. Daran anschließend finden Sie einige ergänzende Erläuterungen von mir zu dem so wichtigen Begriff der „Plattformökonomie“. Der wird Ihnen an vielen Stellen immer wieder begegnen, so dass Sie unbedingt eine Vorstellung haben sollten, was man darunter versteht.

Es geht um den folgenden Beitrag:

➔ Thieß Petersen (2019): Wie die Digitalisierung die Marktwirtschaft untergräbt (07.05.2019)

„The winner takes it all“: Das Netz wird von einer Hand­voll Firmen domi­niert. Aber digi­tale Mono­pole sind nicht nur für den Ver­brau­cher ärger­lich. Sie haben hand­feste poli­ti­sche Konsequen­zen, die eine Gefahr für die Demo­kra­tie sind – so beginnt Petersen seinen Beitrag.

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Die positiven externen Effekte der Landwirtschaft

Sie haben gelernt, welche bedeutsame Rolle die negativen externen Effekte beim Themenfeld Marktversagen und auch als konzeptioneller Kern der Umweltökonomik spielen.

Es wurde bereits darauf hingewiesen, dass es auch positive externe Effekte gibt. Erläutert wurde dies am Beispiel der Kindertagesbetreuung.

Hier nun ein weiterer wichtiger Teil der Volkswirtschaft: die Landwirtschaft.

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Von den vielen privaten, den wenigen öffentlichen und einigen meritorischen Gütern. Und was das mit der höchst umstrittenen Frage nach Studiengebühren zu tun hat

Wir haben in der letzten Veranstaltung die Güterbegriffe, mit denen die Ökonomen hantieren, angesprochen. Vereinfacht gesagt: Die allermeisten Güter, die Ihnen begegnen (und von denen Sie mehr oder wenige viele haben wollen, wenn Sie es sich denn leisten könnten) sind private Güter. Deren Charakteristikum lässt sich so auf den Punkt bringen: Für diese Güter existiert ein Markt und die Nachfrager müssen einen Preis bezahlen. Wer dies nicht will oder kann, wird von der Nutzung ausgeschlossen (Ausschlussprinzip). Also wenn Sie sich die Sachen anders als Ihr Dozent nicht leisten können, weil Sie nicht über die notwendige Kaufkraft verfügen, dann werden Sie vom Konsum dieser Güter einfach mal ausgeschlossen. Pech gehabt oder eben mehr lernen, damit Sie auch Professor werden. Aber da gibt es noch zwei andere, wichtige Güterarten:

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