Immer wieder diese Seltene Erden und China mit seinem Monopol – und jetzt Indien (als Hoffnungsträger)?

Ihnen ist sicherlich deutlich geworden, welche enorme grundsätzliche Bedeutung diese Seltene Erden in der modernen Wirtschaftswelt haben und wie hoch problematisch die monopolistische Stellung Chinas bei der Förderung und vor allem der Weiterverarbeitung ist (China fördert etwa 60 Prozent des globalen Vorrats an seltenen Erden, bei der Raffinierung besitzt China gar 90 Prozent der Kapazitäten). Regelrecht schmerzhaft wurde das deutlich in den zurückliegenden Wochen, als China massive Exportbeschränkungen gegen die USA und andere Länder verhängt hat, darunter auch Deutschland.

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Zur Geldpolitik der EZB: Eine aus dem Ruder laufende Inflation und das Zögern der EZB, das zu machen, was in allen Lehrbüchern steht

Ich habe Ihnen heute in der Vorlesung diese Abbildung gezeigt, in der ich die Entwicklung der am Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) für die Euro-Länder gemessene Inflationsentwicklung sowie die der beiden Zinssätze der EZB (Hauptrefinanzierungssatz und der Zinssatz für die Einlagenfazilität) von Januar 2019 bis Mai 2025 dargestellt habe:

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Die Geldpolitik der Zentralbanken. Was man über die Leitzinsen wissen muss

Ich hatte Ihnen in der Vorlesung erläutert, dass man unter Geldpolitik alle Maßnahmen versteht, mit denen vor allem die Zentralbank den Geldumlauf und die Geld- und Kreditversorgung der Wirtschaft steuert. Dazu sollten Sie die Erläuterungen in meinem VWL-Skript „Die Geldpolitik der Zentralbanken“ (S.197-202) lesen. Dass die Geld- und Kreditversorgung von elementarer Bedeutung für die Funktionsfähigkeit der sogenannten „Realwirtschaft“ ist, habe ich Ihnen am Beispiel der alltäglichen Notwendigkeit von Kreditlinien für Unternehmen jeglicher Art und Weise erläutert – und was es bedeutet, wenn man beispielsweise aufgrund fehlender Überziehungskreditlinien Liquiditätsprobleme bekommt, weil es ein Auseinanderfallen von Zahlungsausgängen und -eingängen gibt (Stichwort: Pflegeheime). Das kann zur Insolvenz des Unternehmens führen.

Und ich hatte Ihnen die beiden Hauptansatzunkte der Zentralbanken zur Steuerung der Geldmenge (siehe die Abbildung in Sell 2024: 197) erläutert, also neben der Liquiditätspolitik vor allem die Zinspolitik. Und die taucht dann immer wieder in der Wirtschaftspresse auf und die Ausgestaltung der Zinspolitik ist nicht nur von fundamentaler volkswirtschaftlicher Bedeutung, sondern aufgrund der damit verbundenen Steuerung der Zinspolitik der Geschäftsbanken, die über ihre Zinssätze die Kosten der Fremdkapitalbeschaffung bestimmen, ist jedes Unternehmen davon betroffen. Das mit der Zinspolitik und den Leitzinsen – hier ganz bewusst im Plural geschrieben – muss man sich vor diesem Hintergrund genauer anschauen.

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Donald Trump, der Handelskrieg mit China – und wieder diese „Seltenen Erden“. Die stehen auch im Mittelpunkt einer (vorläufigen?) Einigung zwischen den USA und China

Es sollte deutlich geworden sein, welche grundsätzliche Bedeutung die sogenannten „Seltenen Erden“ in der modernen Weltwirtschaft haben. Kleine Mengen, sehr große (Aus)Wirkungen. Und in der aktuellen Situation, die durch eine bislang nie gesehene Eskalation der Strafzölle seitens der USA gegen China (und darauf folgend entsprechende Gegenzölle der Chinesen) gekennzeichnet ist, was zu schweren Verwerfungen in der Weltwirtschaft und an den Finanzmärkten geführt hat. In diesem eskalierenden Konflikt haben die Chinesen ihre im wahrsten Sinne des Wortes durchschlagende Waffe eingesetzt – ihre monopolistische Stellung bei den meisten Seltenen Erden China (produziert rund 60 Prozent aller seltenen Erden und verarbeitet 90 Prozent). Durch Exportbeschränkungen haben sich Kernbereiche der modernen Industrie an den Rand des Produktionsstillstandes geführt. Hintergrund ist der „Zollkrieg“ der letzten Monate:

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Wenn Seltene Erden ganz häufig diskutiert werden. Ein aktuelles Fallbeispiel mit einer fundamentalen Bedeutung für den Industriestandort Deutschland

Davon hört und liest man in diesen Tagen überall: Seltene Erden. Benötigt werden sie für Smartphones, Elektroautos oder Drohnen: 17 Elemente werden unter dem Sammelbegriff Seltene Erden zusammengefasst. Was macht sie so wertvoll? Und sind sie wirklich selten?

Diesen Fragen geht beispielsweise der Beitrag Warum sind Seltene Erden so wertvoll? nach. Zuerst einmal: Was genau sind denn diese „Seltene Erden“?

»Insgesamt 17 Elemente zählen zu den Metallen der Seltenen Erden, sie heißen etwa Neodym, Praseodym, Cerium oder Dysprosium. Die Eigenschaften der einzelnen Metalle unterscheiden sich – unter dem Sammelbegriff zusammengefasst werden sie, weil sie häufig zusammen vorkommen.«

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Wächst sie nun, schrumpft sie oder stagniert sie, die deutsche Volkswirtschaft? Auf das Kleingedruckte kommt es an

Wir hatten in der Übungsveranstaltung zum Thema Wirtschaftswachstum und konjunkturelle Entwicklung diesen höchst aktuellen Sachverhalt: Sie haben die aktuellen Prognosen das Wirtschaftswachstums im laufenden Jahr kennengelernt. Die meisten Prognosen wurden aktuell auf Stagnation herabgestuft, das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) geht sogar von einer erneuten Rezession aus mit -0,2 Prozent dieses Jahr. Nun lesen Sie in der Presse diese Meldung:

Deutsche Wirtschaft wächst stärker als erwartet
Positive Nachrichten aus der deutschen Wirtschaft: Das Bruttoinlandsprodukt ist im ersten Quartal stärker gestiegen als zunächst erwartet. Es legte um 0,4 Prozent zum Vorquartal zu.
Die deutsche Wirtschaft ist zu Jahresbeginn doppelt so stark gewachsen wie zunächst geschätzt. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte von Januar bis März um 0,4 Prozent zum Vorquartal zu, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Freitag mitteilte. Zunächst hatte die Behörde ein Plus von 0,2 Prozent errechnet.
»Grund für das gegenüber der ersten Schätzung leicht höhere Wachstum war die überraschend gute konjunkturelle Entwicklung im März«, sagt Ruth Brand, Präsidentin des Statistischen Bundesamtes. »Vor allem die Produktion im Verarbeitenden Gewerbe sowie die Exporte entwickelten sich besser als zunächst angenommen«, erläuterte Brand … Besonders die Exporte, etwa von Autos und Arzneien, stützten im ersten Quartal die Wirtschaft … Die privaten Konsumausgaben stiegen zudem um 0,5 Prozent zum Vorquartal.«
(Quelle: Spiegel Online, 23.05.2025)

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Von der Verlagerung der Produktion in Billiglohnländer zur Rückverlagerung in die Nähe der Absatzmärkte. Und China? Die haben ihre Arbeiter einfach nach Europa geschickt

Immer wieder hören und lesen Sie was von dieser Globalisierung, die seit Jahren in aller Munde ist. Nach den Ihnen vorliegenden Materialien wissen Sie, dass es auch schon früher, viel früher eine große Globalisierungswelle gegeben hat, in der Zeit vor dem ersten Weltkrieg.

Aber die Hyperglobalisierung der letzten Jahre (die für uns heute vor allem mit China verbunden ist) ist auch nicht plötzlich vom Himmel gefallen, sondern hat eine längere Entwicklungsgeschichte. Und am Anfang stand die Textilindustrie. Die steht zum einen paradigmatisch für die Verlagerung eines ganzen Wirtschaftszweigs in Billiglohnländer und für zahlreiche negative Folgen der Globalisierung, auf der anderen Seite erkennt man seit einigen Jahren eine gewisse Rückverlagerung der Produktion aus den asiatischen Ländern wieder in die Nähe der europäischen Absatzmärkte.

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Was haben die Bibel und auch der Koran mit der Volkswirtschaftslehre zu tun?

Ich hatte in der Vorlesung kurz darauf hingewiesen, dass man die Bibel bzw. Teile davon durchaus als ein volkswirtschaftliches Lehrbuch lesen und interpretieren kann. Natürlich in der diesem Sammelband entsprechenden ganz eigenen Sprache, aber es kommt ja auf die Inhalte an.

Beispielsweise findet man im Alten Testament durchaus eine Vorstellung von dem, was wir als Konjunkturzyklus besprochen haben, also vereinfacht gesagt das Auf und Ab der wirtschaftlichen Entwicklung. In der Bibel wird von den „sieben fetten und den sieben mageren Jahren“ gesprochen. Das müssen wir uns einmal genauer anschauen. Zugleich ist das wirklich ein ökonomisches Lehrstück, was ich Ihnen hier berichten kann.

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Das außergewöhnlich hohe Wirtschaftswachstum in Rheinland-Pfalz im zweiten Jahr der Corona-Pandemie. Wer war das?

Im Jahr 2021 gab es nach dem massiven Einbruch der am Bruttoinlandsprodukt (BIP) gemessenen volkswirtschaftlichen Wertschöpfung im ersten Pandemie-Jahr wieder ein positives Wirtschaftswachstum – über alle Bundesländer hinweg waren das +2,9 Prozent. Wenn man sich die Tabelle mit den Wachstumsraten der einzelnen Bundesländer anschaut, dann fällt das schönste Bundesland aus der Reihe, denn für das Land der Reben und Rüben, also Rheinland-Pfalz, wurden satte +9,6 Prozent Wirtschaftswachstum ausgewiesen.

Dazu hatten Sie im Aufgabenblatt 6 diese Fragestellung bekommen: »Kann man also schlussfolgern, dass die Landesregierung hier einen besonders guten Job gemacht hat in der Corona-Pandemie oder dass die Unternehmen dieses Landes überdurchschnittlich leistungsfähig sind?«

Die (richtige) Antwort lautet: Nein. Das kann man nicht schlussfolgern, auch wenn die Landesregierung das sicher begrüßen würde, wenn man das machen würde. Aber das würde bedeuten, dass man sich hier mit fremden Federn schmückt.

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Keine guten Nachrichten. Alle gehen runter. Bei den Prognosen für das Wirtschaftswachstum in Deutschland 2025

Ich hatte Ihnen ja schon in der Foliensammlung „Konjunktur und Konjunkturindikatoren“ als ein Beispiel die aktuelle Konjunkturprognose des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) präsentiert (vgl. dazu ausführlicher die Prognose im Original: Konjunktur im Desorientierungsstress: IW-Konjunkturprognose Frühjahr 2025). Die greifen ganz tief nach unten: »Die deutsche Wirtschaft schrumpft in diesem Jahr um 0,2 Prozent, sagt die neue Konjunkturprognose des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) voraus. Weltweite Unsicherheit setzt die Unternehmen unter Druck. Die Arbeitslosenzahlen steigen: Bis zum Sommer dürfte es rund drei Millionen Arbeitslose geben.« Also wieder eine Rezession.

Auf alle Fälle werden wir mindestens eine Stagnation bekommen. Sagen derzeit eigentlich alle neueren Prognosen. Während im Frühjahrsgutachten 2025 der Wirtschaftsforschungsinstitute für das laufende Jahr noch 0,1 Prozent Wachstum – also eigentlich kein Wachstum – vorausgesagt wird, kommen nun weitere Meldungen rein, die auf Null-Wachstum hinweisen.

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