Was die Klimaökonomik mit negativen externen Effekten und Marktversagen zu tun hat

Als eine mögliche Ursache vom Marktversagen wird auf die negativen externen Effekten hingewiesen. An dieser Stelle ist anzumerken, dass wir mit diesem Konzept in den Kernbereich der Umwelt- und vor allem der Klimaökonomie vorstoßen können. Es geht um die Frage, wie man den unbestreitbar vor unseren Augen ablaufenden Klimawandel wenigstens verlangsamen und damit die teilweise verheerenden weltweiten Folgen begrenzen kann. Und die Perspektive der Klimaökonomik berührt Ansätze und operiert mit Begriffen, die Sie in der VWL-Veranstaltung schon kennengelernt haben. Beispielsweise „negative externe Effekte“ und „Marktversagen“ und auch die Versuche einer Internalisierung externer Effekte in die Preisbildung.

Sie erinnern sich, ich habe das an einem Beispiel zu erläutern versucht, in dem es auch um Umweltaspekte ging (negative externe Effekte durch den Schwerlastverkehr sowie die Lkw-Maut als Versuch einer Teil-Internalisierung der Kosten, die von Dritten getragen werden müssen, weil sie bislang nicht in die Preiskalkulation der Speditionen eingegangen sind, die sich auf die betriebswirtschaftlichen und nicht auf die gesamtwirtschaftlichen bzw. sozialen Kosten bezieht).

Und was hat das jetzt mit dem Klimawandel und der Klimaökonomik zu tun?

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Wenn Heilung schlecht ist für das Geschäft. Profitabler ist „Disease Mongering“. Und dann diese „angebotsinduzierte Nachfrage“ im Gesundheitswesen

„Alle Menschen müssen sterben“, meinte einst Nicolas Boileau, Dichter am Hofe Ludwigs XIV. Als der Sonnenkönig ihn darauf scharf ansah, korrigierte sich Boileau sofort: „Fast alle Menschen, Sire, fast alle!“

„Lohnt es sich, Menschen zu heilen?“ Diese Frage würden die allermeisten von uns sicher mit einem klaren Ja beantworten. Aber nicht die Investmentbank Goldman Sachs. Die hatte im Jahr 2018 den Bericht „Die Genom-Revolution“ veröffentlicht, in dem aktuelle Empfehlungen der Investmentbank für ausgewählte Kunden aus der Biotechnologiebranche enthalten waren. In dieser Studie schreibt die Goldman Sachs Analystin Salveen Richter: „Das Potential, Behandlungen zu entwickeln, die schon nach einer Anwendung die Heilung vollbringen, ist der attraktivste Aspekt der Gentechnik. Allerdings sind solche Behandlungen ganz anders zu betrachten, wenn es darum geht, ein bleibendes Einkommen zu erzielen“, kann man diesem Artikel entnehmen: Goldman Sachs: Heilung ist schlecht fürs Geschäft. Und weiter heißt es darin: »Für Goldman Sachs schmälern Behandlungen, die zu einer kausalen Heilung führen, den langfristigen Geldfluss (Cash-Flow). Als Beispiel zitierte Richter ein Hepatitis C-Arzneimittel von Gilead Sciences, das Heilungsraten von 90 Prozent bewerkstelligt. Nach anfänglichem Umsatzhoch sanken die Einnahmen für das Biotech-Unternehmen, meinte die Finanzexpertin. „Bei Infektionskrankheiten wie beispielsweise Hepatitis C verringert die Heilung die Zahl der verfügbaren Patienten sowie der Virusüberträger“, erläuterte Richter.«

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Ein Duopol. Was ist das denn?

Die letzte der Übungsaufgaben ist heute noch unbeantwortet geblieben: Sie sollten Beispiele für ein Duopol nennen und erläutern, warum es zu so einer Marktform kommt.

Was ist ein Duopol? Dazu gab es in der Übungsaufgabe diesen kurzen Hinweis: »Immer wieder werden Sie beim Thema Marktformen mit einer ganz besonderen Marktform konfrontiert: dem Duopol. Ein Duopol ist eine Marktform, in der zwei Unternehmen dominieren und den Großteil des Marktes kontrollieren.«

Solche Strukturen kommen oft in Branchen vor, in denen hohe Markteintrittsbarrieren bestehen oder in denen zwei Unternehmen durch Wettbewerb oder andere Faktoren eine marktbeherrschende Stellung erreicht haben. Schauen wir uns einige ausgewählte Beispiele an.

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Diese Auktionen sind doch häufiger, als man vielleicht gedacht hat. Warum die Rückwärtsauktion bei den einen abgeschafft und von den anderen genutzt wird. Und was sagt die KI zu studentischen Fragen?

Das sogenannte „Auktionatormodell“ wurde angesprochen bei der Behandlung von Preisbildungsprozessen. Und bei Auktionen, wir haben darüber gesprochen, denken die meisten Menschen verständlicherweise wenn, dann an das Modell der Kunstauktionen, wo also mehr oder weniger schöne Kunstwerke oftmals für unglaublich viel Geld die Besitzer wechseln.

Sie haben die Grundformen der Auktionen kennen gelernt – es gibt eben nicht nur die „klassische“ englische Auktion. Diesem Modell folgt die bekannte Versteigerung von Kunstwerken, Sie wissen, dass ist da, wo am Ende der der Hammer fällt.

Besonders irritiert mag der eine oder andere gewesen sein bei der Rückwärtsauktion. Wieso soll man niedrigere Preise aufrufen? Das erschließt sich nicht sofort. Also schauen wir da nochmal genauer hin.

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Und in der großen weiten Welt der Preisbildung gibt es dann auch Auktionen. Nicht nur Auktionen, bei denen Bilder lange schon toter Künstler an die Abnehmer gebracht werden

Auktionen – von denen muss man tatsächlich im Plural sprechen. Ich hatte darauf hingewiesen, dass das Auktionatormodell, das in seiner einfachsten Form von Preisfindungen auf dem Kunstmarkt über Auktionen bekannt ist, auch die Grundlage für die Preisbildung an der Börse darstellt. Auf dem Kunstmarkt haben wir es mit einseitigen Auktionen zu tun, also Gebote werden nur von einer Seite abgegeben, an der Börse treffen wir auf zweiseitige Auktionen, dort bieten sowohl Käufer als auch Verkäufer und passende Gebote werden zusammengeführt. Die folgende Abbildung zeigt und beschreibt Ihnen die Grundformen der Auktionen:

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Aus der großen weiten Welt der Preisbildung: Da gibt es den „Schweinezyklus“. Und einen wirklich „schweinischen Markt“

Bei der Behandlung der Preisbildung (im polypolistischen Markt) haben Sie zwei wichtige und immer wieder auftauchende Begriffe kennengelernt: Den „Schweinezyklus“ und das Auktionatormodell.

Der Begriff Schweinezyklus mit Blick auf die Preisbildung wird den einen oder anderen überrascht haben. Aber das hat seine empirische Grundlage und es beschreibt die tatsächlichen Preisbildungsprozesse – die letztendlich dazu führen, dass man immer um den Gleichgewichtspreis herum kreist – eher als das Auktionator-Modell. Man muss darauf hinweisen, dass der Begriff aus einer empirischen Auseinandersetzung mit den tatsächlichen Preisbildungsprozessen und Preisbewegungen am Beispiel des Schweinepreises entstanden ist, die in den 1920er Jahren als Doktorarbeit veröffentlicht worden ist.

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Der „Produktlebenszyklus“, das Marktphasenmodell und die ganz eigene Welt der Preisbildung bei Arzneimitteln

Viele Güter durchlaufen eine Art „Lebenszyklus“. Das Marktphasenmodell verknüpft diesen Produktlebenszyklus mit den einzelnen Marktformen. Die wettbewerbspolitische Bedeutung der Marktphasentheorie liegt vor allem darin, die vorübergehende Monopolstellung des Innovators, des „Pionierunternehmers“, als „Belohnung“ für Risiko und Einführung technischen Fortschritts zu honorieren, gleichzeitig aber auch durch Offenheit der Märkte zu gewährleisten, dass nach einer bestimmten Zeit Konkurrenz auftritt und eine übermäßige Ausnutzung der Monopolstellung verhindert.

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Die Typologie der Marktformen und immer wieder die „Big Four“ – nicht nur im Lebensmitteleinzelhandel

Wir haben uns in der Vorlesung mit dem so überaus wichtigen Thema der Marktformen beschäftigt. Die in Ihren Unterlagen vorhandene Übersichtsdarstellung mit der 9- Felder-Matrix sollten Sie sich wirklich gut einprägen. Die einzelnen Marktformen spielen auch in vielen anderen Bereichen Ihres Studiums eine wichtige Rolle. Auch hier wurden wir erneut konfrontiert mit der Erkenntnis, dass das Ideal- und Referenzmodell der Lehrbuch-Ökonomie, also das Polypol, so gut wie nie gegeben ist. Die meisten Unternehmen bewegen sich in der Marktform des Oligopols, bzw. ganz korrekt formuliert im Angebotsoligopol. In der bisherigen Veranstaltung wurde von mir beispielhaft auf die Bedeutung und die Marktmacht der „Big Four“ im Lebensmitteleinzelhandel hingewiesen.

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Nichts ist vollkommen, vor allem nicht die Märkte. Und wenn es mal eine Annäherung an die Modellwelt gibt, wird sie zerstört durch Marktmanipulationen

Es ist schon ein Kreuz mit den Ökonomen – da schlägt man eines der vielen Lehrbücher zur Volkswirtschaftslehre auf und mit einer Wahrscheinlichkeit von mehr als 90 Prozent wird einem beim Thema Märkte die schöne Welt der vollkommenen Märkte als Bezugsmodell für viele weiterführende Ableitungen präsentiert. Natürlich findet man in jedem halbwegs anständigen Lehrbuch dann auch den Hinweis, dass es in der wirklichen Wirklichkeit mit der Vollkommenheit der Märkte nicht so weit her ist, aber für die Modellbildung ist so ein vollkommener Markt eine feine Sache.

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Was ist die VWL für eine Wissenschaft? Und warum kann man das beispielsweise am Ölpreis verdeutlichen?

Wir haben uns in der Einführungsveranstaltung mit einigen ausgewählten Aspekten beschäftigt, um was es in der Volkswirtschaftslehre geht und welchen Charakter die VWL als Wissenschaft hat.

Auch wenn viele Volkswirte – u.a. über eine ausgeprägte Mathematisierung – den Eindruck erwecken möchten, dass es sich um so etwas wie eine Naturwissenschaft handelt, haben wir doch am Anfang der Veranstaltung gesehen, dass es sich um eine Sozialwissenschaft handelt. Eine von unterschiedlichen sozialwissenschaftlichen Disziplinen, die alle ihre unterschiedlichen Perspektiven haben auf das, was in unseren Gesellschaften passiert. Neben der Wirtschaftswissenschaft, die dann oftmals unterteilt wird in VWL und BWL, gibt es die Soziologie, die Politikwissenschaft, die Geschichtswissenschaft, auch die Rechtswissenschaft gehört zum sozialwissenschaftlichen Fächerkanon. 

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